Für Verbraucher
Für Unternehmen
Mi, 15.02.2023 - 09:30

SiBa-News

Cyberangriff auf Karlsruher Schulen

Das Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe hat eine Meldung veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Cyberkriminelle mutmaßlich die Server von mindestens 8 Karlsruher Schulen angegriffen haben. 

Laut einem "Nofall-Expertenteam" der Stadt haben sie keine persönlichen Daten von Lehrkräften oder Schüler:innen gestohlen. Offenbar geht es den Hackern auch gar nicht um personenbezogene Daten, sondern vielmehr um Geld. Das zeigt ihre Vorgehensweise: Sie haben Sicherheitslücken ausgenutzt und Schadsoftware in die jeweiligen Systeme eingeschleust. Bei dieser Schadsoftware handelt es sich um einen Trojaner. Dieser hat auf allen Servern wichtige Systemdaten verschlüsselt. Für die Entschlüsselung fordern die Hacker nun ca. 41.000 Euro (bzw. 2,017303 Bitcoin) von der Stadt Karlsruhe - pro Schule. 

Solche Erpressungs-Trojaner, sogenannte Ransomware, sind bei Kriminellen schon seit einiger Zeit hoch im Kurs. Das Ziel der Angriffe sind bisher Unternehmen. Offenbar greifen sie nun auch Schulen, Schulträger und somit kommunale Behörden an. 

Die Stadt Karlsruhe hat Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Polizei vor Ort gestellt und den Landesdatenschutzbeauftragen informiert.

Das Presse- und Informationsamt gab bekannt, dass das "Notfall-Expertenteam" vorsorglich die Server aller 77 Schulen in Karlsruhe für eine Prüfung vom Netz getrennt hat. Nach Abschluss der Prüfung sollen die Server wieder online gehen. Dann sind die Schulen auch wieder erreichbar. 

SiBa rät, die IT-Infrastruktur im Unternehmen, in Behörden und in Schulen regelmäßig auf Sicherheitslücken zu prüfen. Ein Weg um Einfallstore für Hacker zu schließen sind Sicherheitsupdates, die unverzüglich nach der Veröffentlichung zu installieren sind, im besten Fall werden sie automatisch vom System selbst aktualisiert.

Weitere Tipps zum Umgang mit Ransomware und Beratungs- und Unterstützungsangebote von Deutschland sicher im Netz gibt es in den Links. Übrigens: Am 28. Februar veröffentlicht Deutschland sicher im Netz in Kooperation mit der Zukunft Digitale Bildung gGmbH den Digitalführerschein (DiFü) für Lehrkräfte. Der Schutz vor Ransomware an Schulen wird dort ebenfalls Thema sein. Wer nicht so lange warten möchte, kannst bereits jetzt schon beim DiFü für alle vorbeischauen und seine Digitalkompetenzen ausbauen und sogar zertifizieren lassen. 

Weitere Sicherheitshinweise

Betrugsmasche nimmt neue Nutzer:innen bei Kleinanzeigen-Plattformen ins Visier
Viele Verkaufsplattformen im Internet bieten inzwischen die Möglichkeit, Zahlungen direkt über die Plattform abzuwickeln, damit Verkaufende und Kaufende keine sensiblen Daten wie Kontoverbindungen oder E-Mail-Adressen austauschen müssen. Doch gerade dieses Sicherheits-Feature wird im Rahmen einer Betrugsmasche missbraucht, die sich vor allem an neue Nutzer:innen richtet: Diese werden dafür... Mehr...
Forum gegen Fakes: Wie gehen wir mit Desinformation um?
In eigener Sache: DsiN unterstützt die neue Initiative „Forum gegen Fakes“, die eine gesamtgesellschaftliche Debatte zum Thema Desinformation anstößt und konkrete Empfehlungen und Maßnahmen erarbeiten will, die schließlich an das Bundesinnenministerium übergeben werden sollen. Auf der Plattform der Initiative (forum-gegen-fakes.de) können sich alle Interessierten mit Vorschlägen beteiligen und... Mehr...
Cyberkrimimelle betrügen sich auch untereinander
Bei Ransomware-Angriffen wird ein sogenannter Verschlüsselungstrojaner auf den Endgeräten von Opfern aufgespielt, der dort wichtige Daten verschlüsselt und damit den Betroffenen entzieht. Für die Freigabe der Daten verlangen die Angreifer dann eine Art Lösegeld – meist in Form von Kryptowährung. Alternativ werden sensible Daten des Opfers entwendet und man droht mit einer Veröffentlichung, wenn... Mehr...
Deutschland sicher im Netz
Jetzt engagieren und Menschen aufklären
Jetzt bei DsiN mitmachen