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DsiN Partnerabend 2018: 150 Tage DSGVO – eine Bilanz aus der Praxis

31.10.2018 - DSGVO - kaum ein anderes Thema verunsichert Verbraucher und Unternehmen derzeit mehr als die neue Datenschutz-Grundverordnung. DsiN nahm den jährlichen Partnerabend zum Anlass, um mit Freunden und Partnern eine erste Zwischenbilanz nach 150 Tagen DSGVO zu ziehen.
Dr. Thomas Kremer (DsiN) Dr. Reinermann (VdS) Michael Heyn (BfDI) Iris Henseler-Unger (WIK)

Ob es die spätherbstliche Sonne Berlins war, die Tim Cook vor wenigen Tagen zu einer bemerkenswerten Aussage bewegte, ist nicht überliefert. Hingegen ist überliefert, dass Cooks Bemerkung „ich bin ein großer Fan der DSGVO“ für viel mediales Aufsehen sorgte. Hatte sich der Apple-Chef tatsächlich positiv über eine Verordnung geäußert, die bei vielen nur als bürokratisches Monster wahrgenommen wird? In seinen Begrüßungsworten führte der DsiN-Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Kremer den Zuhörern diesen Widerspruch vor Augen. Anstatt die positiven Dinge der Verordnung hervorzuheben, für die man uns Europäer vielerorts beneide, werde die Verordnung hierzulande oft zu negativ betrachtet. 

Eine Meinung, die auch Ministerialdirigent Michael Heyn, Leiter Grundsatz, Internationales, Datenschutz und Informationsfreiheit bei der Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) vertrat. Heyn führte in seinem Impulsvortrag Beispiele an, in denen auch bereits vor Einführung der DSGVO eindeutige Datenschutzregeln gegolten hätten. Er ermutigte die Zuhörer dazu, sich bei konkreten Fragen zur neuen Verordnung an die BfDI zu wenden.

Über die Akzeptanz der DSGVO in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wusste Dr. Iris Henseler-Unger in der anschließenden Diskussionsrunde zu berichten. Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK), das sie vertritt, stellte in einer Erhebung fest, dass nur wenige Unternehmen die DSGVO vollständig umgesetzt haben. Im Gegenteil: In vielen Unternehmen sei nicht einmal ein Datenschutzbeauftragter benannt. Eine Beobachtung, die auch Dr. Robert Reinermann von der VdS Schadenverhütung teilt. Dr. Reinermann führte jedoch auch an, dass man bei der DSGVO-Umsetzung in Deutschland schon weiter sei als viele europäische Nachbarn.

Um diese Entwicklung weiter zu fördern und insbesondere KMUs konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung der DSGVO zu geben, hat die VdS Schadenverhütung gemeinsam mit DsiN den DsiN-Datenschutz Navigator konzipiert. Mittels eines Fragebogens lässt sich innerhalb von wenigen Minuten eine Analyse des eigenen Unternehmens ermitteln. Checklisten geben darüber hinaus konkrete Hilfestellung.

Ein besonderer Dank gilt dem DsiN-Mitglied Microsoft für die freundliche Unterstützung des Abends.

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