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Pressemitteilung

BfDI-DsiN-Dialogkonferenz: Digitalen Kinderschutz stärken

03.07.2018 - Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff und Deutschland sicher im Netz luden am heutigen Dienstag zur Dialogkonferenz über digitalen Kinderdatenschutz nach Berlin.

  • Bundesdatenschützerin und DsiN laden zum Dialog mit Kindern
  • 82 Prozent der Jugendlichen fordern mehr Unterstützung
  • Digitalpakt: Praxiserprobte Konzepte das A und O für Schulen

Berlin, 3. Juli 2018. Rund eine Woche nach Veröffentlichung des Bildungsberichts 2018 luden die oberste Datenschützerin, Andrea Voßhoff (BfDI) und Deutschland sicher im Netz (DsiN) am Dienstag zur Dialogkonferenz über digitalen Kinderdatenschutz nach Berlin. „Wenn es um die Nutzung digitaler Medien geht, wird über Kinder gesprochen, aber zu wenig mit ihnen“, erklärt Dr. Thomas Kremer, Vorstandsvorsitzender von Deutschland sicher im Netz. „Es geht um Schulen und digitale Bildungskonzepte, aber auch um verantwortungsvollen Umgang mit Medien in Freizeit und Familie.“ An der Konferenz nahmen auch 60 Kinder aus Berliner Schulen teil, die von DsiN-Pädagogen im Rahmen des Projekts DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule zusammen mit der Initiative Datenschutz geht zur Schule auf das Thema vorbereitet wurden.

82 Prozent der Jugendlichen fordern mehr Unterstützung

Die Bundesdatenschutzbeauftragte, Andrea Voßhoff, wies zur Konferenz auf die besondere Schutzbedürftigkeit junger Menschen hin: „Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Erziehung und im Unterricht sollte der Datenschutz für Kinder ein zentrales Thema sein. Dieses Thema sollte aber  nicht alleine den Schulen auferlegt werden. Auch das Erziehungsumfeld der Kinder und Jugendlichen ist stärker einzubinden und aufzuklären, um Kindern auf die Risiken der neuen digitalen Welt vorzubereiten und für den Schutz eigener Daten zu sensibilisieren.“

Tatsächlich gaben 82 Prozent der Jugendlichen laut dem DsiN-Sicherheitsindex 2018 an, sich eine verstärkte Unterstützung im sicheren Umgang mit digitalen Medien zu wünschen. Nachholbedarf sehen die Schüler beim bewussten Umgang mit Risiken. Bei den digitalen Diensten stehen soziale Netzwerke (77 Prozent) und der Austausch vertraulicher Inhalte (55 Prozent) an erster Stelle. Auch Risiken des Diebstahls persönlicher Daten (30 Prozent) und Cybermobbing (11 Prozent) sorgen die jungen Verbraucher.

Aus Sicht von DsiN stehen die Chancen derzeit gut, dass der Blickwinkel für einen Kinder-Datenschutz deutlich gestärkt werden kann. So könnte die Enquete-Kommission des Bundestags zur digitalen Bildung künftig die Bedarfe junger Menschen explizit einbeziehen. Zahlreiche Schülerprojekte bei DsiN erlaubten einen Einblick in die Bedarfe und Anliegen der Betroffenen. Diese Erfahrungen könnten laut DsiN in diesen Dialog eingebracht werden.

Digitalpakt: Praxiserprobte Konzepte das A und O für Schulen

Zur Konferenz wies DsiN darauf hin, dass Kinder schon heute Anspruch auf einen Schulunterricht haben, der Digitalkompetenz im Fachunterricht vermittelt. Es gehe um Bildung und Begeisterung für einen verantwortlichen Umgang mit digitalen Medien. „Der Digitalpakt bietet die Chance, Schulen ins digitale Zeitalter zu bringen. Entscheidend ist, dass digitale Infrastrukturen in den Fachunterricht integriert werden“, so der DsiN-Vorstandsvorsitzende Kremer.

Der Verein hatte erst vor wenigen Tagen verkündet, über die nächsten Monate im Raum Berlin rund weiteren 80 Schulen eine Teilnahme am Projekt DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule für rund 20.000 Schüler zu ermöglichen. Das Angebot umfasst einen Medienkoffer mit umfangreichen Unterrichtskonzepten zur altersgemäßen Vermittlung von Digitalkompetenzen im Fachunterricht, einen Online-Materialpool sowie Lehrerfortbildungen. Geplant sei eine Ausweitung des Angebots auf weitere Städte und Bundesländer in den nächsten Monaten.

Über Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)

DsiN wurde auf dem 1. Nationalen IT-Gipfel ins Leben gerufen mit dem Ziel, als Ansprechpartner für Verbraucher und Unternehmen konkrete Hilfestellungen für mehr Sicherheitsbewusstsein im Netz zu leisten. In Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Partnern entwickelt der Verein Strategien und Maßnahmen zum sicheren Umgang in der digitalen Welt. 2007 übernahm das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat die Schirmherrschaft für DsiN. www.sicher-im-netz.de

Über DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule

DigiBitS fördert die Vermittlung von Medienkompetenzen und IT-Sicherheit im Fachunterricht und unterstützt Lehrkräfte mit fächerbezogenen Materialien, Medienbildung in ihrem Unterrichtsfach zu realisieren. Neben einem Online-Materialpool bietet das Angebot eine Materialbox mit Unterrichtskonzepten und unterstützt Lehrkräfte durch Vernetzung und Weiterbildung vor Ort. www.digibits.de

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Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

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Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

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  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
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SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

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