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Pressemitteilung

DsiN: Cyberresilienz stärken für Demokratie und Sicherheit

DsiN für Unternehmen DsiN für Verbraucher

Zum Jahreskongresses von Deutschland sicher im Netz (DsiN) rief Bundesinnenministerin und DsiN-Schirmherrin Nancy Faeser zum gemeinsamen Handeln auf. Dabei hob sie angesichts wachsender Herausforderungen insbesondere im Bereich von Desinformationen die Rolle digitaler Kompetenzförderung hervor. Der DsiN-Vorsitzende Thomas Tschersich sprach sich für den Ausbau von Kompetenztransfer-Strukturen aus

um Cyberresilienz in der Gesellschaft und Wirtschaft zu kräftigen. Zum eintägigen Kongress in Berlin wurden vielfältige Maßnahmen und Programme für Digitalkompetenz Gesprächsforen und Ausstellungen vorgestellt – darunter eine neue Initiative der EU-Kommission mit Deutschland sicher im Netz. Bild kommt von Kathi. 

Berlin, 20.09.202 – Zahlreiche Vertreter:innen aus der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik kamen am Dienstag zum DsiN-Jahreskongress zusammen, der in diesem Jahr unter dem Leitthema „Cyberresilienz für Demokratie und Sicherheit im 21. Jahrhundert“ stand. Bereits im Vorfeld der Konferenz bekräftige die Bundesinnenministerin Nancy Faeser die neue Bedeutung von Cyberresilienz für eine wehrhafte Demokratie und Sicherheit im digitalen Zeitalter. „Das Ausmaß an Desinformation hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stark zugenommen. Auch hier gewinnt digitale Kompetenzförderung rasant an Relevanz. Hier müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Das Engagement bei DsiN ist daher ein wichtiger Baustein in der Cybersicherheitsstrategie. Als Schirmherrin begleite ich diese Aufgabe gern und freue mich über zahlreiche weitere Akteurinnen und Akteure aus allen Bereichen, die diese Arbeit unterstützen­”, so die Bundesministerin.

Zur Kongresseröffnung rief der DsiN-Vorsitzende Thomas Tschersich zur deutlichen Stärkung von Cyberresilienz durch Digitalkompetenzen auf. „Über 60 Prozent der Menschen in Deutschland benötigen digitale Hilfestellungen. Hier sind Tür und Tor für Angriffe aus dem Netz geöffnet. Wir müssen erfolgreiche Strukturen für Kompetenztransfer daher jetzt engagiert ausbauen und allen Menschen zugänglich machen: in Schulen, Ausbildungsbetrieben und Unternehmen, sowie auch im Ehrenamt und Vereinen“ so Tschersich. Mit dem neuen DsiN-Digitalführerschein sei Anfang des Jahres darüber hinaus ein Weiterbildungsangebot geschaffen worden, das Digitalkompetenzen kostenfrei fördere und zertifiziere.

Bundesbeauftragte Dr. Anna Christmann: Cyberresilienz im Mittelstand braucht Kompetenzen 

Im Eröffnungspanel des Kongresses bekräftige Dr. Anna Christmann, Beauftragte für Digitale Wirtschaft und Start-ups des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz­­, die Handlungs­erfordernisse aus Sicht der Wirtschaft: „Cyber-Resilienz ist für Wirtschaft und Gesellschaft elementar. Mit der „Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand“ und dem Projekt ‚mIT Sicherheit ausbilden‘ unterstützen wir gemeinsam mit DsiN mittelständische Unternehmen dabei, sich vor den Gefahren der digitalen Welt zu schützen und resilienter zu werden.” Susanne Dehmel, Mitglied der Geschäftsführung im Digitalverband bitkom, betonte die Bedeutung der Vermittlung digitaler Kompetenzen. Die Zusammenarbeit von Digitalexpert:innen und gesellschaftlichen Netzwerken sei hierfür unabdingbar. DsiN könne dabei eine unterstützende und vermittelnde Rolle einnehmen.

Digitalkompetenzen für demokratischen Diskurs: neue Hilfsangebote 

Im Impuls zu dem nachfolgenden Panel #Demokratie veranschaulichte die Autorin Marina Weisband die Erfordernisse von Digitalkompetenzen für einen demokratischen Diskurs der Gesellschaft. Dieser werde oftmals durch Angriffe aus dem Netz sowie von Hass und hetzenden Reden geprägt. Eine neue Qualität gewinne das Thema dadurch, dass auch staatliche Akteure mit enormen Ressourcen heute entsprechende Angriffe und Desinformationen organisieren. Daher bedürfe es gemeinsamer Antworten und Reaktionen, die nur im Zusammenwirken von Gesellschaft, Staat und der Expertise der Wirtschaft erfolgreich seien. Für Sven Kindervater, Referent der Initiative PolisiN – Politiker:innen sicher im Netz, ist eine stärkere Vernetzung mit lokalen Partnern und Initiativen wünschenswert. Zwar stünden heute schon Hilfsangebote zur Verfügung; diese würden aber oftmals nicht hinreichend nachgefragt und wären nicht bekannt. Für PolisiN kündigte Kindervater neue Kooperationen und Formate für Politiker:innen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, sowie eine interaktive Lern- und Kommunikationsplattform an.

Vereine und Ehrenamtliche stärken Transferarbeit 

Für die Verankerung von digitalen Alltagskompetenzen im Ehrenamt und Vereinen verwies Joachim Schulte, stellvertretender Geschäftsführer bei Deutschland sicher im Netz e.V., im Panel #Bürgergesellschaft darauf hin, dass der Dialog mit der Zivilgesellschaft derzeit ausgebaut werde. So würde im bundesweiten Netzwerk der Digitalen Nachbarschaft mit aktuell 70 Standorten in Kürze neue Standorte in Sachsen-Anhalt entstehen, dessen Landesregierung die Arbeit unterstütze. Auch mit der EU-Kommission werde durch die gemeinsame Ausrichtung der Europäischen Woche der Medienkompetenz eine neue Initiative entstehen, um digitale Debatten und konkrete Projekte mit der Zivilgesellschaft und Wirtschaft zu fördern. Die Medienkompetenzwoche findet künftig in der 2. Oktoberhälfte statt.

Digitalstrategie: übergreifende Bedeutung der Digitalkompetenzen 

Zum Auftakt des Abschlusspanels verwies Hartfrid Wolff, Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium, auf die Anknüpfungspunkte in der Digitalstrategie für eine digitale und sichere Zukunft. Diese umfasse konkrete Vorhaben zu digitaler Zivilgesellschaft, lebenslanger Bildung und Schutzkompetenzen, sowie auch für die Bereiche Mobilität, smart cities und Gesundheit. Dabei kommt der Vermittlung von Digitalkompetenzen eine übergreifende Bedeutung zu. Die bereits bestehenden Transferstrukturen von DsiN ermöglichen eine gute Ausgangslage.

Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium machte deutlich, dass bei der Vermittlung von Digitalkompetenz vor allem die Verbraucher:innen mit besonderen Aufklärungsbedarfen angesprochen werden müssen. Katharina Kunze, Leiterin des Digitalen Engels veranschaulichte aus Sicht ihrer Initiative die Bedeutung des aufsuchenden Ansatzes bei älteren Generationen in ländlichen Regionen. Hier werde der Engel mit Förderung des Bundesseniorenministeriums künftig zusätzliche Transferarbeit leisten als Beitrag auch zum DigitalPakt Alter, der in der Digitalstrategie verankert sei.

Startschuss zum Bundeswettbewerb myDigitalWorld 
Zum Abschluss des Kongresstages verkündeten die Paten des Jugendwettbewerbs myDigitalWorld den Startschuss der neuen Preisausschreibung für das Jahr 2022/23. Unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Volker Wissing werden deutschlandweit alle Schulen sowie auch außerschulische Schülergruppen aufgerufen, sich mit Wettbewerbsbeiträgen zum neuen Jahresthema des Wettbewerbs zu beteiligen: „Facts Against Fakes: Mit Medienkompetenz gegen Verschwörungstheorien, Fake News und Desinformation im Netz“. Die konkreten Ausschreibungsbedingungen werden auf dem Projektportal des Wettbewerbs veröffentlicht.

Aktuelle Pressefotos finden Sie hier zum Download.

Die DsiN-Bildergalarie finden Sie hier. 

Den vollständigen Live-Stream können Sie hier nachverfolgen. 

Weitere Informationen zu den Panels erhalten Sie hier. 

Hier finden Sie das Imagevideo zum DsiN-Jahreskongress.

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21.03.2025

Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.

Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

Illustration eines Laptops mit drei Dateisymbolen für verschiedene Dateiformate: DOC, XLS und PDF. Die Symbole haben unterschiedliche Farben (blau für DOC, grün für XLS und rot für PDF)
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FBI warnt: Vorsicht vor betrügerischen Online-Dateikonvertern

Online-Dateikonverter sind praktische Tools, um Dateien schnell und einfach von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Doch eine aktuelle Untersuchung des FBI warnt vor betrügerischen Anbietern, die beim konvertieren Schadsoftware in die Dateien einschleusen. Die Konvertierung erfolgt scheinbar problemlos, doch beim Herunterladen des umgewandelten Dokuments oder Bildes wird unbemerkt Schadsoftware eingeschleust. Sobald die Malware aktiviert ist, spioniert sie heimlich persönliche Informationen, Login-Daten sowie Finanz- und Bankinformationen aus. Auch Konvertierungsprogramme, die als vermeintlich harmlose Downloads und Browsererweiterungen angeboten werden, enthielten laut den Ergebnissen manchmal Trojaner.  Einige Antivirenprogramme können die Schadsoftware erkennen und Alarm schlagen. Allerdings können neuartige Bedrohungen zunächst unentdeckt bleiben.  Laut Sicherheitsforschenden von Malwarebytes sind unter anderem die folgenden Domains betroffen: 
  • imageconvertors[.]com 
  • convertitoremp3[.]it 
  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
  • convertpro[.]org
SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

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