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Pressemitteilung

DsiN-Sicherheitsindex 2019: Verbraucher fühlen sich wieder sicherer im Netz

Im sechsten Jahr in Folge erfasst der DsiN-Sicherheitsindex 2018 die digitale Sicherheitslage von Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland: 2019 steigt die Sicherheitskompetenz

das Sicherheitsverhalten stagniert.

Berlin, 03. Juni 2019. Verbraucher fühlen sich wieder sicherer im Netz. Das zeigen die Ergebnisse des DsiN-Sicherheitsindex 2019, der heute von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) gemeinsam mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und dem Studienpartner Kantar in Berlin vorgestellt wurde. Nachdem der DsiN-Index drei Jahre in Folge gesunken war, ist der Wert in diesem Jahr leicht auf 62,3 Punkte gestiegen (2018: 60,9 Punkte).

Indexwert 2019: Mit 62,3 Punkten ist der Negativtrend gestoppt

Der verbesserten Sicherheitslage liegen drei Faktoren zu Grunde: Eine geringere Verunsicherung bei Verbrauchern, eine gesunkene Zahl der wahrgenommenen Sicherheitsvorfälle sowie der Anstieg des individuellen Sicherheitswissen. Beim Sicherheitsverhalten zeigten deutsche Onliner in diesem Jahr jedoch keine Verbesserung. „Dieses Ergebnis zeigt: Wir müssen digitale Aufklärungsarbeit wirksamer gestalten. Es geht darum, Nutzer zur Umsetzung von bekannten Schutzvorkehrungen zu motivieren“, erläuterte DsiN-Vorstandsvor-sitzender Dr. Thomas Kremer zur Studienvorstellung in der Bundespressekonferenz.

Aus Sicht des Bundesministeriums der Justiz und Verbraucherschutz erklärte Rita Hagl-Kehl, Parlamentarische Staatssekretärin, MdB: „Erfreulich ist, dass sich nach der Studie die digitale Sicherheitslage bei Verbrauchern verbessert hat. Sorge bereitet uns das Gefälle zwischen Verbrauchergruppen. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, dafür zu sorgen, dass im Digitalen niemand abgehängt wird.“ Zwischen den fünf Verbrauchertypen, welche der Index unterscheidet, hat sich das Sicherheitsgefälle im Jahr 2019 weiter verstetigt. Während die souveränen Nutzergruppen der Antreibenden mit 71 Indexpunkten und Bedachtsamen mit 73,3 Punkten bereits recht sicher unterwegs sind, zeigen die drei übrigen Gruppen deutlichen Unterstützungsbedarf: Die Außenstehenden sind mit 47,6 Punkten und einem vergleichsweise hohen Anteil älterer Nutzer Schlusslicht, gefolgt von den Fatalisten (52,7 Punkte) und Gutgläubigen (57,4 Punkte). Gemein ist diesen Gruppen eine mangelnde Risikoeinschätzung sowie fehlende Selbstmotivation bei der Anwendung von Schutzmaßnahmen.

Smarte Versicherungstarife: Digitale Aufklärungsarbeit erwünscht

Im Umgang mit neuen digitalen Lebenswelten deckt der Index eine wachsende IT-Skepsis bei Verbrauchern auf. „Waren Fernseher, Autos, Armbanduhren oder Kühlschränke bislang keine IT-sicherheitsrelevanten Begleiter, durchdringt das Internet der Dinge mehr und mehr den digitalen Alltag“, betont Tobias Weber vom Studienpartner Kantar. „Der Index zeigt, dass Nutzer passende Anleitungen benötigen, um IT-Schutzkenntnisse für die neuen digitalen Dienste und Geräte zu erwerben.“ Dies zeigt sich auch im diesjährigen Fokusthema des Sicherheitsindex zu smarten Versicherungstarifen. Rund ein Drittel der Verbraucher (36,1 Prozent) können sich zwar vorstellen, smarte Versicherungsangebote zu nutzen. Jedoch fürchten über 73 Prozent der Befragten Missbrauch, Manipulation oder Diebstahl von Versicherungsdaten.

Dazu hob Dr. David Stachon von DsiN-Mitglied Generali Deutschland hervor: „Der DsiN-Sicherheitsindex 2019 zeigt enorme Aufklärungsbedarfe bei digitalen Versicherungsangeboten. Es geht um eine souveräne Bewertungskompetenz bei Verbrauchern. Zwei Drittel wünschen sich hier zusätzliches Engagement durch neutrale Stellen.“ Das Unternehmen ist DsiN in diesem Jahr beigetreten, um den Verein im Themenfokus Cyberversicherungen zu unterstützen.  

Cyberfibel schafft Grundlage für wirksame Aufklärungsarbeit

Zur Veröffentlichung des DsiN-Sicherheitsindex kündigte der Verein zusätzliche Aktivitäten in der digitalen Verbraucheraufklärung an. So wird DsiN im Herbst 2019 mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) ein Handbuch für Verhaltensstandards in der Verbraucheraufklärung bereitstellen. Für den DsiN-Vorsitzenden Dr. Thomas Kremer folgt die DsiN-BSI-Cyberfibel dem Bedarf nach Orientierungshilfe für Multiplikatoren. Die Cyberfibel vermittelt verständliche Anleitungen zum sicheren Umgang mit digitalen Diensten. Eine Kurzfassung der Cybefibel, die unter Mitwirkung des DsiN-Mitglieds Samsung konzipiert wurde, wird zum DsiN-Jahreskongress erstmals vorgestellt.

Als weiteres Projekt präsentierte der Verein ein neues Schulungsangebot für Politiker von der kommunalen Ebene bis zur Bundespolitik: Das Projekt Politiker sicher im Netz, kurz PolisiN wird ab Juni 2019 bundesweit lokale Schulungen durchführen, um den sicheren Umgang mit digitalen Medien zu trainieren. Das Projekt ist auch eine Reaktion auf die Doxing-Sicherheitsvorfälle zum Jahresbeginn.

Um dem Bedarf an digitaler Aufklärungsarbeit in ausgewählten Lebensfeldern besser nachzukommen, wird DsiN im Rahmen seiner laufenden Aktivitäten Themenquartale zu Cyberversicherungen durchführen, um die Vorteile und Vorbehalte in diesem Themenfeld zu beleuchten. Dazu gehört auch das Projekt Digital-Kompass für Multiplikatoren in der Seniorenarbeit. Perspektivisch wird das Themenfeld auch auf weitere Zielgruppen wie Auszubildende und kleinere Unternehmen ausgebaut.

Der DsiN-Sicherheitsindex 2019 steht bereit unter folgendem Link: https://www.sicher-im-netz.de/files/DsiN-Sicherheitsindex_2019.pdf

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Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.

Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

Illustration eines Laptops mit drei Dateisymbolen für verschiedene Dateiformate: DOC, XLS und PDF. Die Symbole haben unterschiedliche Farben (blau für DOC, grün für XLS und rot für PDF)
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Online-Dateikonverter sind praktische Tools, um Dateien schnell und einfach von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Doch eine aktuelle Untersuchung des FBI warnt vor betrügerischen Anbietern, die beim konvertieren Schadsoftware in die Dateien einschleusen. Die Konvertierung erfolgt scheinbar problemlos, doch beim Herunterladen des umgewandelten Dokuments oder Bildes wird unbemerkt Schadsoftware eingeschleust. Sobald die Malware aktiviert ist, spioniert sie heimlich persönliche Informationen, Login-Daten sowie Finanz- und Bankinformationen aus. Auch Konvertierungsprogramme, die als vermeintlich harmlose Downloads und Browsererweiterungen angeboten werden, enthielten laut den Ergebnissen manchmal Trojaner.  Einige Antivirenprogramme können die Schadsoftware erkennen und Alarm schlagen. Allerdings können neuartige Bedrohungen zunächst unentdeckt bleiben.  Laut Sicherheitsforschenden von Malwarebytes sind unter anderem die folgenden Domains betroffen: 
  • imageconvertors[.]com 
  • convertitoremp3[.]it 
  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
  • convertpro[.]org
SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

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