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Forum gegen Fakes – Bürgerrat übergibt Gutachten mit Empfehlungen an Bundesministerin Nancy Faeser

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Vertreter:innen eines Bürgerrats, der sich in diesem Jahr mit dem Umgang mit Desinformationen beschäftigte, haben ein Gutachten mit 28 Maßnahmen an Bundesinnenministerin Nancy Faeser übergeben.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die schnelle Verbreitung über Soziale Medien gelangen Falschinformationen immer schneller in die Öffentlichkeit. Diese Entwicklung schürt Unsicherheit und Misstrauen in der Gesellschaft – was ernste Gefahren für Demokratie und sozialen Zusammenhalt birgt.

Um dem entgegenzuwirken, wurde die Initiative „Forum gegen Fakes – gemeinsam für eine starke Demokratie“ ins Leben gerufen. Das Projekt der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium zielte darauf ab, neue Formen der Bürgerbeteiligung zu entwickeln. Diese sollten eine Diskussion über den Umgang mit Desinformation anstoßen und konkrete Handlungsempfehlungen sowie Maßnahmen erarbeiten. Seit Februar 2024 unterstützte Deutschland sicher im Netz e.V. die Initiative als Stakeholder aus der Zivilgesellschaft bei den Diskussionen mit den Bürger:innen. Der Aufruf zu den Online-Beteiligungen in der Öffentlichkeit sowie die Fragestellungen des Forums gegen Fakes wurden in den Transferprojekten und -aktivitäten eingebunden, die sich insbesondere an Schulen, ältere Generationen, Berufstätige sowie auch Politiker:innen wenden.

Um die 424.000 Teilnehmende konnten über eine Online-Plattform ihre Ideen, wie man mit Desinformation umgehen könnte, einbringen. Ein Bürgerrat bestehend aus 120 Personen diskutierte auf Grundlage dieser Punkte zum Teil auch unter Unterstützung von Expert:innen aus Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft. Aus dem Projekt resultierten 15 Empfehlungen mit 28 konkreten Maßnahmen, die im Gutachten beschrieben werden. Sie richten sich an die Politik, Wirtschaft, Medien sowie an Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen. Der Bürgerrat empfiehlt unter anderem, Medienkompetenz als verpflichtendes Modul in allen Lehramtsstudiengängen zu verankern. Zudem wird angeregt, die Rückverfolgbarkeit von Quellen in Online-Artikeln und Social Media Posts zu verbessern und KI-generierte Inhalte klarer zu kennzeichnen. Weiterhin schlägt der Bürgerrat die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle vor, die für die Meldung, Überprüfung und Korrektur von Desinformationen zuständig ist. Diese Stelle soll auch Beratungsangebote für Bürger:innen sowie Journalist:innen bereitstellen. Darüber hinaus sollen Betreiber von Social-Media-Plattformen stärker in die Verantwortung genommen werden, wirksame Maßnahmen gegen Desinformationen umzusetzen.

Auf dem Abschlusspanel der Veranstaltung ordnete Katharina Kunze, Projektleiterin bei Deutschland sicher im Netz e.V., ihre Perspektive auf die Ergebnisse des Beteiligungsprojekts ein. „Zahlreiche Diskussionen haben verdeutlicht, dass die Herausforderungen komplex und vielschichtig sind, jedoch auch, dass es einen breiten Konsens darüber gibt, wie wichtig Aufklärung, Medienkompetenz und die Stärkung von vertrauenswürdigen Informationsquellen sind. Mit Blick nach vorn wird es entscheidend sein, die entwickelten Maßnahmen konsequent umzusetzen. Besonders die Förderung von digitaler Bildung, Stärkung der Medienkompetenz durch Sensibilisierung und Aktivierung und der gezielte Ausbau der Medienkompetenz über verpflichtende und freiwillige Angebote im Bildungssystem müssen weiter vorangetrieben werden, um eine widerstandsfähige Gesellschaft zu schaffen, die in der Lage ist, Desinformation nicht nur zu erkennen, sondern auch aktiv entgegenzutreten.“ Katharina Kunze ist Mitglied im Projektbeirat des Forums gegen Fakes.

Die Übergabe des Bürgergutachtens markierte den vorläufigen Abschluss des Projekts. Dabei diskutierten die Teilnehmenden des Bürgerrats gemeinsam mit Bundesinnenministerin Faeser, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Online-Plattformen, Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen über die mögliche Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen sowie die Herausforderungen im Umgang mit Desinformation.

Hier können Sie das Bürgergutachten lesen: Forum gegen Fakes – Bürgergutachten zum Umgang mit Desinformation (bertelsmann-stiftung.de)

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21.03.2025

Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.

Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

Illustration eines Laptops mit drei Dateisymbolen für verschiedene Dateiformate: DOC, XLS und PDF. Die Symbole haben unterschiedliche Farben (blau für DOC, grün für XLS und rot für PDF)
19.03.2025

FBI warnt: Vorsicht vor betrügerischen Online-Dateikonvertern

Online-Dateikonverter sind praktische Tools, um Dateien schnell und einfach von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Doch eine aktuelle Untersuchung des FBI warnt vor betrügerischen Anbietern, die beim konvertieren Schadsoftware in die Dateien einschleusen. Die Konvertierung erfolgt scheinbar problemlos, doch beim Herunterladen des umgewandelten Dokuments oder Bildes wird unbemerkt Schadsoftware eingeschleust. Sobald die Malware aktiviert ist, spioniert sie heimlich persönliche Informationen, Login-Daten sowie Finanz- und Bankinformationen aus. Auch Konvertierungsprogramme, die als vermeintlich harmlose Downloads und Browsererweiterungen angeboten werden, enthielten laut den Ergebnissen manchmal Trojaner.  Einige Antivirenprogramme können die Schadsoftware erkennen und Alarm schlagen. Allerdings können neuartige Bedrohungen zunächst unentdeckt bleiben.  Laut Sicherheitsforschenden von Malwarebytes sind unter anderem die folgenden Domains betroffen: 
  • imageconvertors[.]com 
  • convertitoremp3[.]it 
  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
  • convertpro[.]org
SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

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