loader image

Pressemitteilung

Mehr Cybersicherheit für den Mittelstand: TISiM startet bundesweites IT-Unterstützungsnetzwerk

Kompetenter Unterstützerverbund mit Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums verhilft kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zum Schutz vor Schadsoftware

Datenklau und Hackerangriffen.

Berlin, 06. Oktober 2020 – Das eigene Unternehmen und sensible Daten zuverlässig vor digitalen Angriffen von außen zu schützen, dazu will die vom Bundeswirtschaftsministerium eingerichtete Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) jetzt das gesamte Spektrum kleiner und mittlerer Unternehmen befähigen. Am 6. Oktober 2020 startet anlässlich der it-sa 365 das bundesweite Unterstützernetzwerk TISiM-Regional mit den ersten elf regionalen IHK-Anlaufstellen. Kleine und mittlere Unternehmen können über die beteiligten Industrie- und Handelskammern mit Sitz in Berlin, Bielefeld, Bonn/Rhein-Sieg, Erfurt, Gera, Hannover, Köln, Ludwigshafen, München, Münster und Trier bereits in der Pilotphase Vorschläge zur Umsetzung von IT-Sicherheitsmaßnahmen erhalten. Geplant ist, insgesamt 80 Anlaufstellen einzurichten, auch für Freiberufler:innen und Handwerk.

Plattform für leichten Informationstransfer

Das breit gefächerte Unterstützungsangebot wird von einer digitalen Plattform, dem Sec-O-Mat, begleitet. In der Pilotphase bis zum Jahresende stellt sie teilnehmenden Unternehmen typisierte Aktionspläne bereit und unterstützt die Nutzenden bei ihrer Umsetzung. Interessierte können das System vor Ort in den TISiM-Regional-Stellen oder online unter www.tisim.de nutzen.
 
Ab Januar 2021 ermöglicht der auf einem intelligenten Algorithmus basierende Sec-O-Mat eine weiterführende, spezifisch auf das jeweilige Unternehmen abgestimmte Bedarfsanalyse, sowie einen entsprechend verfeinerten Aktionsplan.

Das unter dem Dach von TISiM gemeinsam von DsiN, Fraunhofer FOKUS sowie Fraunhofer IAO und der Hochschule Mannheim entwickelte Instrument verhilft einzelnen Unternehmen zu bedarfsgerechten IT-Sicherheitsmaßnahmen. „Anhand der Nutzereingaben ermittelt das smarte System die individuellen Sicherheitsanforderungen. Den automatisiert daraus abgeleiteten Aktionen werden anschließend die passenden kuratierten Angebote zugeordnet“, erläutert TISiM-Leiterin Sandra Balz. Die Aktionen orientierten sich dabei an den Maßnahmen etablierter Sicherheitskataloge wie dem BSI IT-Grundschutz und VDS 10000.

Handeln, bevor es zu spät ist

Die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand will digitale Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeit der Zielgruppen stärken, indem sie zur Umsetzung von passgenauen IT-Sicherheitsmaßnahmen motiviert. Denn die Zahl von Cyberangriffen nehme zu, die Gefahren für das eigene Geschäft und das Kundenumfeld würden jedoch noch immer vielfach unterschätzt, so Sandra Balz weiter. Der Schutz vor Cyberkriminalität sei eine Herausforderung für die gesamte Wirtschaft. Vor allem kleine Betriebe, Freie Berufe und Selbständige, die über keine eigene IT-Abteilung und keine spezielle IT-Fachkenntnis verfügen, seien besonders betroffen. „Wir sprechen von drei Millionen potenziell betroffenen deutschen Unternehmen, die aufgrund unzureichender Kompetenzen und eines nur schwer zu überschauenden Marktes an IT-Sicherheitslösungen keine oder kaum geeigneten Schutzmaßnahmen einführen. Das hat insgesamt zu einer für die deutsche Wirtschaft besorgniserregenden Entwicklung geführt. Entsprechende Sicherheitsrisiken haben sich in der Corona-Krise etwa durch die notwendige Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Home-Office und die damit einhergehende Dezentralisierung der Firmen-IT weiter verschärft“, sagt DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. Dieser Entwicklung gelte es dringend entgegen zu wirken.

Gemeinsam die Hürde nehmen

Gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kann die Transferstelle schon für die Pilotphase auf einem starken Netzwerk an Partnern und Unterstützern aufbauen. Mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sowie dem Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) soll die Unterstützerinfrastruktur bis zum Vollbetrieb Anfang 2021 weiterwachsen. Die Pilotphase ist als Entwicklungs- und Evaluationsphase angelegt. „Unser Ziel ist, dass wir ab 2021 mit einer erprobten, nutzerfreundlichen Lösung an den Start gehen. Daher hoffen wir schon jetzt auf zahlreiche Teilnehmer und Rückmeldungen. Außerdem setzen wir darauf, dass Initiativen und Anbieter eigene IT-Sicherheits- und Datenschutzlösungen einbringen, damit der Sec-O-Mat und die TISiM-Regional-Stellen ab 2021 die Zielgruppen bestmöglich dabei unterstützen können, ihr Unternehmen zu schützen“, erklärt Sandra Balz weiter. „Für die Cybersicherheit in Deutschland ist die flächendeckende Nutzung von TISiM ein entscheidender Faktor. Deshalb freuen wir uns, wenn sich viele Unternehmen, Initiativen und Anbieter bei uns in Berlin oder bei TISiM-Regional melden“.
 

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.tisim.de

Vollständige Pressemitteilung hier als PDF herunterladen

Neueste Artikel

Alle sehen
21.03.2025

Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.

Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

Illustration eines Laptops mit drei Dateisymbolen für verschiedene Dateiformate: DOC, XLS und PDF. Die Symbole haben unterschiedliche Farben (blau für DOC, grün für XLS und rot für PDF)
19.03.2025

FBI warnt: Vorsicht vor betrügerischen Online-Dateikonvertern

Online-Dateikonverter sind praktische Tools, um Dateien schnell und einfach von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Doch eine aktuelle Untersuchung des FBI warnt vor betrügerischen Anbietern, die beim konvertieren Schadsoftware in die Dateien einschleusen. Die Konvertierung erfolgt scheinbar problemlos, doch beim Herunterladen des umgewandelten Dokuments oder Bildes wird unbemerkt Schadsoftware eingeschleust. Sobald die Malware aktiviert ist, spioniert sie heimlich persönliche Informationen, Login-Daten sowie Finanz- und Bankinformationen aus. Auch Konvertierungsprogramme, die als vermeintlich harmlose Downloads und Browsererweiterungen angeboten werden, enthielten laut den Ergebnissen manchmal Trojaner.  Einige Antivirenprogramme können die Schadsoftware erkennen und Alarm schlagen. Allerdings können neuartige Bedrohungen zunächst unentdeckt bleiben.  Laut Sicherheitsforschenden von Malwarebytes sind unter anderem die folgenden Domains betroffen: 
  • imageconvertors[.]com 
  • convertitoremp3[.]it 
  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
  • convertpro[.]org
SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

Kontaktieren Sie uns

Kontaktieren Sie uns für
Ihre Anfrage gerne unter:

(0) 30 767581-500

Presseanfragen richten
Sie bitte an:

(0) 30 767581-514

Postanschrift

Deutschland sicher im Netz e.V.
Albrechtstraße 10c 10117 Berlin