loader image

Pressemitteilung

Spionage-Apps untergraben digitales Vertrauen

21.03.2018 – Mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Hobbyspione im digitalen Alltag – So schützen sie sich richtig!“ hat DsiN auf das Problem der digitalen Überwachung im persönlichen Umfeld aufmerksam gemacht.

  • DsiN betrachtet Verbreitung von privaten IT-Spionagetools mit Sorge
  • Staatssekretär Gerd Billen: Über Schutzmöglichkeiten vor digitaler Ausspähung aufklären
  • Digital-Kompass unterstützt ältere Menschen bei Sicherheit im Netz

Berlin, 21.03.2018 – Mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Hobbyspione im digitalen Alltag – So schützen Sie sich richtig!“ hat der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) auf das Problem der digitalen Überwachung im persönlichen Umfeld aufmerksam gemacht. Über 80 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung folgten der Einladung zum DsiNsights Breakfast am heutigen Mittwoch in Berlin. Experten zeigten in einer Live-Demo mögliche Angriffs- und Schutzszenarien gegen die Bedrohung auf.

„Wir betrachten mit Sorge, dass jeder Verbraucher Spionage- und Schnüffel-Apps für wenig Geld im Netz erwerben und einsetzen kann. Dies kann Vertrauen und Sicherheit im Internet untergraben“, erklärt DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. „Digitale Aufklärung tut Not, um Menschen vor Angriffen zu schützen. Auch Angreifer wollen wir auf mögliche Rechtsfolgen hinweisen. Wir werden in unserer Aufklärungsarbeit das Thema daher stärker einbinden und zeigen, wie sich Verbraucher und Mitarbeiter vor privater Ausspähung schützen können.“

Laut Recherchen von DsiN finden Spionage-Apps in Deutschland bereits viele tausend Nutzer, laut Herstellerangaben weltweit sogar viele Millionen – mit steigender Tendenz. Darüber hinaus hat allein Google im vergangenen Jahr 700.000 Programme mit Schadsoftware und fragwürdigen Inhalten aus seinem Playstore für Smartphone-Apps entfernt. Laut einer aktuellen Studie von McAfee hat die Hälfte der Verbraucher Sorge, dass Gespräche im privaten Raum über digitale Technologien auch für Dritte zugänglich werden könnten.

Gerd Billen, Staatsekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, sieht Handlungsbedarf. „Jeder Verbraucher sollte im sicheren Umgang mit dem Internet befähigt werden. Mit Projekten wie dem Digital-Kompass für ältere Verbraucher leistet Deutschland sicher im Netz einen wichtigen Beitrag, über genau solche Risiken der IT aufzuklären und Handlungsanleitungen zu geben.“
Um sich vor Spionage-Software auf dem eigenen Gerät zu schützen, empfiehlt DsiN:

  • Achten Sie auf erhöhten Daten- und Energieverbrauch: Spionage-Apps verbrauchen Akku und Datenvolumen. Auch ein Bildschirm, der sich nicht ausschalten lässt, sollte Sie stutzig machen.
  • Überprüfen Sie Apps und Zugriffsberechtigungen: Prüfen Sie, welchen Apps Sie Zugriff auf Kamera und Mikrofon erlauben.
  • Nutzen Sie Antivirenschutz und Schutzprogramme: Sicherheitsprogramme wie Firewall und Antivirenschutz schützen vor Schadsoftware.
  • Verwenden Sie Anti-Spy-Programme: Spyware lässt sich durch spezialisierte Software gezielt entdecken und löschen.
  • Vorsicht ist besser als Nachsicht: Richten Sie eine Bildschirmsperre ein und lassen Sie Ihr Handy nicht unbeaufsichtigt.

Über Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)
DsiN wurde im Rahmen des 1. Nationalen IT-Gipfels ins Leben gerufen, um konkrete Hilfestellungen für IT-Sicherheit und Datenschutz zu leisten. In Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Partnern betreibt DsiN Projekte und Initiativen zum sicheren Umgang mit der digitalen Welt. In der Digitalen Agenda der Bundesregierung wurde beschlossen, die Unterstützung und Zusammenarbeit mit DsiN zu verstärken. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat ist Schirmherr des Vereins. 

Bildnachweis: DsiN / Christian Kruppa

Neueste Artikel

Alle sehen
21.03.2025

Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.

Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

Illustration eines Laptops mit drei Dateisymbolen für verschiedene Dateiformate: DOC, XLS und PDF. Die Symbole haben unterschiedliche Farben (blau für DOC, grün für XLS und rot für PDF)
19.03.2025

FBI warnt: Vorsicht vor betrügerischen Online-Dateikonvertern

Online-Dateikonverter sind praktische Tools, um Dateien schnell und einfach von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Doch eine aktuelle Untersuchung des FBI warnt vor betrügerischen Anbietern, die beim konvertieren Schadsoftware in die Dateien einschleusen. Die Konvertierung erfolgt scheinbar problemlos, doch beim Herunterladen des umgewandelten Dokuments oder Bildes wird unbemerkt Schadsoftware eingeschleust. Sobald die Malware aktiviert ist, spioniert sie heimlich persönliche Informationen, Login-Daten sowie Finanz- und Bankinformationen aus. Auch Konvertierungsprogramme, die als vermeintlich harmlose Downloads und Browsererweiterungen angeboten werden, enthielten laut den Ergebnissen manchmal Trojaner.  Einige Antivirenprogramme können die Schadsoftware erkennen und Alarm schlagen. Allerdings können neuartige Bedrohungen zunächst unentdeckt bleiben.  Laut Sicherheitsforschenden von Malwarebytes sind unter anderem die folgenden Domains betroffen: 
  • imageconvertors[.]com 
  • convertitoremp3[.]it 
  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
  • convertpro[.]org
SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

Kontaktieren Sie uns

Kontaktieren Sie uns für
Ihre Anfrage gerne unter:

(0) 30 767581-500

Presseanfragen richten
Sie bitte an:

(0) 30 767581-514

Postanschrift

Deutschland sicher im Netz e.V.
Albrechtstraße 10c 10117 Berlin