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DsiN-Tipps: Falschnachrichten erkennen und richtig handeln

DsiN für Verbraucher

Online finden sich viele Falschmeldungen. In unseren DsiN-Tipps erklären wir

wie Sie souverän mit Informationen umgehen.

Das Web 2.0 hat die Informationsvermittlung demokratisiert: Jeder Onlinenutzer kann heutzutage über eigene Blogs, Kommentare oder in sozialen Medien ganz einfach eigene Beiträge verfassen und seine Meinung mitteilen. Die neu gewonnene Vielfalt stellt Onlinenutzer gleichzeitig stärker als bisher vor die Herausforderung, selbst entscheiden zu müssen, welche publizierte Information richtig oder falsch ist. 

Vom Kettenbrief per Messenger oder E-Mail, bis zum Social-Media-Post mit verlinkten Falschinhalten: alltäglich werden viele Onliner und Onlinerinnen mit zweifelhaften Inhalten im Netz konfrontiert. „Ganz wichtig, Menschenverstand einschalten“, so DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. „Gerade bei vermeintlich exklusiven Meldungen, die nur über soziale Netzwerke, Nischenportale oder SMS verbreitet werden, ist Vorsicht geboten. Wenn die Herkunft der Meldung außerdem diffus bleibt, spricht vieles für einen Hoax, also eine Falschnachricht. Verbraucher sollten derartige Meldungen nicht weiterverbreiten. Echte Meldungen werden hingegen meist von seriösen Nachrichtenportalen aufgegriffen, mit einem klaren Hinweis auf ihre Herkunft.“ 

In den DsiN-Tipps erklären wir die wichtigsten Grundregeln für einen kritischen Umgang mit Information und wie Sie Falschmeldungen entlarven. 

    Falschmeldungen erkennen – Diese Kriterien weisen auf Unwahrheiten hin:

    • Informationen sind vage und unvollständig
      Oft fehlen bei Falschmeldungen wichtige Details wie Namen und Orte und es wird auf Formulierungen wie „ein Arzt“, „ein Onkel aus China“ oder „In einem Dorf in Italien“ ausgewichen.
       
    • Unklare Autorenschaft
      Ist die Neuigkeiten verbreitende Person bekannt oder tatsächlich als Expert*in zu einem Thema anzusehen? Wenn nicht, könnte es sich um eine absichtliche Falschmeldung handeln
       
    • Unbekannte Quellen
      Welche Quellen werden angeführt? Überprüfen Sie, welche Meldungen von dort sonst noch verbreitet werden.
       
    • Exklusive Quellen
      Wenn Behörden, Ministerien, Institute oder Leitmedien eine sehr brisante Meldung noch nicht aufgegriffen haben, dann könnte es daran liegen, dass sie schlichtweg falsch ist.
       
    • Zweifelhafte Echtheit von Zitaten
      Würde die zitierte Person solche Sachen wirklich in der Öffentlichkeit sagen? Würde sie es tatsächlich so formulieren? Wenn Ihnen eine Aussage äußerst seltsam vorkommt, dann ist sie womöglich aus dem Zusammenhang gerissen.
       
    • Veraltete Meldung
      Wenn eine Meldung über kein Datum verfügt oder sogar ein älteres Datum enthält, ist Vorsicht geboten.
       
    • Die Meldung ist einfach zu lustig
      Wer beim Lesen laut lachen muss, hat es mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem satirischen Beitrag zu tun.
       
    • Unausgewogene, nicht objektive Meldungen
      Wenn ein Beitrag sehr einseitig wirkt und nicht alle Aspekte einer Geschichte beleuchtet, könnte es sich um die tendenziöse Arbeit von Lobbyisten handeln. Fragen Sie sich: Wer könnte von dieser Meldung profitieren.
       
    • Reißerische Schlagzeile
      Anhand einer Schlagzeile korrekt über eine komplexe Situation zu urteilen, ist bisher noch niemandem gelungen. Oft handelt es sich bei emotionalen und provokanten Überschriften um das so genannte „Clickbaiting“, bei dem Leser zum Klicken auf einen Link gebracht werden sollen, der dann aber die erwarteten Informationen gar nicht enthält.

     

    Was tun, wenn ich eine Falschmeldung entdeckt oder einen Verdacht haben
    Wenn Sie glauben, eine Falschmeldung gefunden oder weitergeleitet bekommen zu haben, gehen Sie folgendermaßen vor:

    • Bekannte, vertrauenswürdige Quellen checken
      Konzentrieren Sie sich auf die Kanäle und Seiten, die allgemein als vertrauenswürdig bekannt sind.
       
    • Logisch denken
      Überprüfen Sie sich selbst: Wie emotional reagieren Sie auf das Thema und warum? Inwieweit deckt sich die Nachricht mit Ihrem bisherigen Kenntnisstand
       
    • Nicht weiterleiten
      Leiten Sie Meldungen von unklarem Wahrheitsgehalt nicht an Freunde und Bekannte weiter.
       
    • Leitmedien einschalten
      Teilen Sie Ihre Bedenken lieber mit den Redaktionen etablierter Medien, die die Echtheit überprüfen können.
       
    • Inhalte bei Plattformen melden
      Auch Facebook, Google und andere Dienste bieten die Möglichkeit, Inhalte zu melden. Machen Sie davon Gebrauch.
       
    • Betroffenen von Falschmeldungen helfen
      Machen Sie Personen und/oder Institutionen darauf aufmerksam, wenn sie Teil einer Falschmeldung sind. Die Universität Wien distanziert sich beispielsweise vom Mythos, ihre Mediziner hätten herausgefunden, dass Ibuprofen eine Corona-Lungenerkrankung verschlimmert. 

    Weitere Informationen zum Umgang mit Falschmeldungen, besonders in den Sozialen Medien, finden Sie auf der Seite Stopfake.org

    Neben Falschnachrichten stoßen Internetnutzer*innen immer wieder auch auf Verschwörungstheorien, die auf Internetseiten und sozialen Netzwerken geteilt und verbreitet werden.  Wie Sie auf Verschwörungstheorien im Netz richtig reagieren, erfahren Sie hier.  

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    • Quelle und Inhalt prüfen: Stammt die Webseite wirklich von der genannten Person oder Institution?
    • Faktenchecks nutzen
    • Falschinformationen auf Plattformen wie X, Facebook oder YouTube aktiv melden
    • Wenn Personen im eigenen Umfeld Desinformation glauben oder weiterverbreiten: Ruhig und sachlich ins Gespräch gehen, seriöse Quellen zeigen
    • Verdächtige Inhalte nicht weiterleiten oder teilen
    Quellen: 1 Tagesschau: Bundesregierung warnt vor russischer Desinformation (07.02.2025)  2Correctiv: Angebliches Koks-Video und Fake-Webseite: Merz im Visier russischer Desinformation Wer kann mir helfen? ARD-Faktenfinder Mimikama-Faktencheck ZEBRA: Wo kann ich Falschnachrichten melden oder prüfen lassen? Wie schütze ich mich Bundesregierung: Was ist Desinformation? Wirtschaftsdienst: Digitale Medienmärkte: Was tun gegen Hassrede und Falschinformationen? BSI: Desinformation im Netz  
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