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Pressemitteilung

Safer Internet Day 2016: DsiN-Index zeigt Nachholbedarf bei mobiler Sicherheit

Knapp zwei Drittel der Internetnutzer in Deutschland geht mobil ins Internet – Tendenz steigend. Doch viele Nutzer verzichten auf Sicherheitsvorkehrungen gegen Viren

Malware oder Datenlecks auf ihren mobilen Endgeräten – mit fatalen Folgen

wie der Sicherheitsindex von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) zeigt.

  • Knapp 30 Prozent verzichten bei Smartphones und Tablets auf Anti-Viren-Schutz

  • Ein Drittel der Nutzer überprüft Apps vor Download nicht

  • DsiN gibt Tipps für den sicheren Einsatz von Apps

Berlin, 9. Februar 2016 – Immer und überall ins Netz: Knapp zwei Drittel der Internetnutzer in Deutschland geht mobil ins Internet – Tendenz steigend. Doch viele Nutzer verzichten auf Sicherheitsvorkehrungen gegen Viren, Malware oder Datenlecks auf ihren mobilen Endgeräten – mit fatalen Folgen, wie der Sicherheitsindex von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) zeigt.

So gibt ein Drittel der Nutzer von Smartphones und Tablets an, sich vor dem Download einer mobilen Applikation nicht über diese zu informieren, beispielsweise die Bewertungen anderer Nutzer zu lesen oder die Quelle der App zu prüfen (34,3 Prozent). Ein Viertel der Nutzer von Smartphones und Co. verzichtet zudem auf regelmäßige Updates der Apps oder achtet nicht darauf.

Besonders fatal ist dieses Verhalten, da knapp 30 Prozent der Onliner auf den mobilen Geräten, mit denen sie ins Netz gehen, keine Anti-Viren-Software installiert haben (28,3 Prozent).

„Schon einfache Schutzmaßnahmen können Cyberangriffe wirksam abwehren“, weiß DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. „Wer Apps wahllos installiert, läuft Gefahr, die Kontrolle über seine Daten zu verlieren. Es gilt die Grundregel: Auf dem Handy sollte die gleiche Vorsicht gelten wie auf dem PC zu Hause.“

Mangelnde Vorkehrungen schlagen sich auch in Sicherheitsvorfällen wieder: Bereits jeder Sechste hatte ein durch Schadsoftware befallenes Gerät (PC, Tablet oder Smartphone) zu beklagen. „Gerade bei mobiler Sicherheit werden Schutzmaßnahmen noch immer unterschätzt, obwohl immer mehr Nutzer von unterwegs ins Netz gehen“, so Littger weiter.

Zum 10-jährigen Bestehen von Deutschland sicher im Netz wird der Verein seine Aktivitäten verstärken, das digitale Sicherheitsbewusstsein in Deutschland zu verbessern. Mit Mitgliedern und Partnern entwickelt der Verein Projekte und Initiativen, die unter dem Begriff der Digitalen Aufklärung 2.0 einen messbaren Beitrag für Schutz, Sicherheit und Vertrauen im digitalisierten Alltag leisten.

DsiN-Tipps zum sicheren Einsatz von mobilen Applikationen

Für fast jede Situation gibt es heute eine App. Deutschland sicher im Netz gibt Ihnen Tipps, wie Sie Apps sicher nutzen.

  • Vertrauenswürdig– oder nicht? Wir empfehlen, Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen zu installieren. Verwenden Sie dafür beispielsweise die vorinstallierten App-Stores und Markets auf Ihrem Smartphone. Diese Plattformen überprüfen die Sicherheit über ein automatisiertes Verfahren, in  unbekannten App-Stores ist das oftmals nicht gewährleistet. 

  • Prüfen Sie den Zugriff der App auf Ihr System: Dies können Sie über „Einstellungen“ meist einfach einsehen. Nehmen Sie sich die Zeit, auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) vor einer Installation zu lesen. Wenn Sie nicht alles verstehen, im Zweifel auch mal nach einer Alternative suchen.

  • Symbole richtig deuten: Beobachten Sie die Statusleiste auf dem Display Ihres Smartphones. Diese können Sie am oberen Bildschirmrand einsehen. Hier werden Informationen über die Netzwerkverbindung oder den Akkuladestand angezeigt. Die Symbole zeigen auch, wenn eine App Ortungsdaten sammelt oder Funkschnittstellen verwendet. Sollten GPS oder Bluetooth ohne Ihr Zutun einmal aktiviert sein, schauen Sie im Anwendungsmanager Ihres Gerätes nach, welche Apps gerade aktiv sind.

  • Regelmäßig Aktualisierungen vornehmen: Das mobile Betriebssystem und alle Apps sollten aktuell gehalten werden. Aber: Updates nur bei vertrauenswürdigen Apps zustimmen, die Sie wirklich kennen. In jedem Fall gilt: Werfen Sie bei jedem Update einen Blick auf die geänderten Bestimmungen zum Umgang mit Ihren Daten. Bei Unklarheiten entscheiden Sie, ob Sie die App trotzdem nutzen möchten – oder nach Alternativen Ausschau halten.

  • Achtung Werbung! Zahlreiche Apps spielen zur Finanzierung des Angebots Werbung ein. Das kann ein „guter Deal“ sein, kann aber auch Risiken bergen: In manchen Fällen kann ein achtloser Klick auf Werbebanner in eine Abofalle führen, sogenanntes „WAP-Billing“. Sind Sie Opfer eines WAP-Billings geworden, bestreiten Sie die Rechnung gegenüber Ihrem Mobilfunkbetreiber. Eine Nachricht an den Rechnungssteller per Einschreiben wird empfohlen mit dem Hinweis, dass Sie die Forderung nicht anerkennen.

  • SiBa-App: Das DsiN-Sicherheitsbarometer (SiBa) zeigt aktuelle Risiken im Internet für Privatanwender und kleine Unternehmen auf und liefert passende Tipps. Über außerordentliche Gefahren informiert die App durch Push-Nachrichten direkt auf das Smartphone. https://www.sicher-im-netz.de/siba

Die DsiN-Tipps zum sicheren Einsatz von Apps gibt es als Flyer zum Download unter: https://www.sicher-im-netz.de/sites/default/files/download/flyer_apps_we…

DsiN-Sicherheitsindex 2015 für Verbraucher
Der DsiN-Sicherheitsindex wurde im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 2010 Internetnutzern durch TNS Infratest im Auftrag von Deutschland sicher im Netz erstellt. Er wird jährlich erhoben, um die digitale Sicherheitslage der Verbraucher in Deutschland zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen darüber hinaus Anknüpfungspunkte für eine effektive und wirksame Aufklärungsarbeit liefern. Die Ergebnisse: Trotz leicht verbesserter digitaler Sicherheitslage steigt die allgemeine Verunsicherung deutscher Onliner. Knapp 60 Prozent bedürfen zusätzlicher Unterstützung. Die Kenntnisse bei Schutzmaßnahmen stagnieren und auch die Bereitschaft, vorhandenes Sicherheitswissen anzuwenden. Download: https://www.sicher-im-netz.de/downloads/dsin-sicherheitsindex-2015

Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)
DsiN wurde im 1. Nationalen IT-Gipfel ins Leben gerufen mit dem Ziel, als Ansprechpartner für Verbraucher und Unternehmen konkrete Hilfestellungen für mehr Sicherheitsbewusstsein im Netz zu leisten. In Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Partnern entwickelt der Verein Strategien und Maßnahmen zum sicheren Umgang in der digitalen Welt. 2007 übernahm das Bundesministerium des Innern die Schirmherrschaft für DsiN. www.sicher-im-netz.de

Pressekontakt
Sabrina Wagner
Deutschland sicher im Netz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030 27576320
s.wagner@sicher-im-netz.de
www.sicher-im-netz.de

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Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag 

Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:

„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.

Im Einzelnen empfiehlt der Verein:

Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.

Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.

Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.

Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.

Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: 

DsiN-Positionspapier_Digitaler Verbraucherschutz 

Pressekontakt:

Denis Schröder (er/ihn)

Pressesprecher 
+49 (0) 30 767581-511 | presse@sicher-im-netz.de

Illustration eines Laptops mit drei Dateisymbolen für verschiedene Dateiformate: DOC, XLS und PDF. Die Symbole haben unterschiedliche Farben (blau für DOC, grün für XLS und rot für PDF)
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FBI warnt: Vorsicht vor betrügerischen Online-Dateikonvertern

Online-Dateikonverter sind praktische Tools, um Dateien schnell und einfach von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Doch eine aktuelle Untersuchung des FBI warnt vor betrügerischen Anbietern, die beim konvertieren Schadsoftware in die Dateien einschleusen. Die Konvertierung erfolgt scheinbar problemlos, doch beim Herunterladen des umgewandelten Dokuments oder Bildes wird unbemerkt Schadsoftware eingeschleust. Sobald die Malware aktiviert ist, spioniert sie heimlich persönliche Informationen, Login-Daten sowie Finanz- und Bankinformationen aus. Auch Konvertierungsprogramme, die als vermeintlich harmlose Downloads und Browsererweiterungen angeboten werden, enthielten laut den Ergebnissen manchmal Trojaner.  Einige Antivirenprogramme können die Schadsoftware erkennen und Alarm schlagen. Allerdings können neuartige Bedrohungen zunächst unentdeckt bleiben.  Laut Sicherheitsforschenden von Malwarebytes sind unter anderem die folgenden Domains betroffen: 
  • imageconvertors[.]com 
  • convertitoremp3[.]it 
  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
  • 9convert[.]com  
  • convertpro[.]org
SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  

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