Vorsicht vor Fake-Shops: Gefälschte Lidl-Seiten im Umlauf

Der Fake-Shop-Report 2024 von Finanzguru zeigt, dass im Jahr 2023 rund 301.000 Menschen in Deutschland auf Fake-Shops hereingefallen sind. Die Zahl macht deutlich: Es handelt sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein weit verbreitetes Problem. Betroffene erhalten meist keine oder nur mangelhafte Ware – und das Geld ist verloren: Insgesamt geht der Report von einem wirtschaftlichen Schaden von mehr als 94 Mio. Euro aus.
Während es früher vor allem unbekannte Seiten mit besonders günstigen Angeboten waren, tauchen inzwischen immer mehr gefälschte Shops im täuschend echten Design bekannter Handelsketten auf – aktuell etwa im Namen von Lidl. Diese Fake-Shop-Seiten nutzen unter anderem ablaufende Countdowns wie „Deal of the Day“ oder stark rabattierte (Marken-)Produkte, um Druck auf die Verbraucher:innen auszuüben.
SiBa empfiehlt:
Wie erkenne ich einen Fake-Shop? Seiten wie die gefälschten Lidl-Webseiten wirken oft täuschend echt und machen zunächst einen seriösen Eindruck. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen: Auffällige Rechtschreibfehler oder englische Wörter, die dort nicht hingehören, können erste Hinweise sein. Auch die Webadresse (URL) sollte geprüft werden – endet sie auf „.de“ oder „.at“? Adressen wie „lidl-de-deals.club“ oder „lidlmmarketvip.vip“ (Quelle mimikama.org) sind in der Regel ein deutliches Warnsignal. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Impressum: Es sollte vollständig sein, mit deutscher Adresse, Kontaktperson und einer deutschen IBAN, die mit „DE“ beginnt. Wenn ausschließlich „Vorkasse“ als Zahlungsmethode angegeben wird, sollten Sie stutzig werden. Generell lohnt sich beim Online-Shopping ein Blick auf Bewertungsportale wie Trusted Shops oder Trustpilot – gibt es dort bereits Rückmeldungen oder negative Erfahrungen? Und ganz grundsätzlich gilt: Sehr günstige Angebote kritisch hinterfragen und dem eigenen Bauchgefühl vertrauen.
Wer bereits Opfer eines Fake-Shops geworden ist, sollte schnell handeln: Eine Anzeige bei der Polizei ist auch online möglich. Außerdem empfiehlt es sich, die Zahlung umgehend rückgängig zu machen – je nach Zahlungsart kann das innerhalb weniger Stunden oder bei Lastschrift bis zu acht Wochen sein. Wichtig ist auch, alle Informationen zum Kauf und zur Seite zu sichern – zum Beispiel per Screenshot, E-Mail oder Kaufvertrag. Eine Beratung und Meldung können über die Verbraucherzentrale des jeweiligen Bundeslands erfolgen. Falls ein Kundenkonto auf dem Fake-Shop angelegt wurde und das Passwort auch für andere Dienste genutzt wird, sollte es unbedingt geändert werden.
Quellen:
Fake-Shop-Report 2024 von Finanzguru
Mimikama: Warnung: Gefälschte Lidl-Shops locken mit unrealistischen Angeboten
Wer kann mir helfen?
Beratung bei den Verbraucherzentralen
Beschwerde bei der Verbraucherzentrale einreichen
DiFü: Interview mit Karin Wilhelm vom BSI: Online-Shopping: „Fake-Shops sind ein wachsender Markt“
Wie kann ich mich schützen?
DsiN-Ratgeber: Online einkaufen und bezahlen – sicher shoppen
Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale
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