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DsiN-Tipps zum Tag der virtuellen Liebe: So ist Online-Dating sicher

DsiN für Verbraucher

Jede:r zweite Deutsche hat schon einmal Dating-Portale und -Apps genutzt. Deutschland sicher im Netz erklärt

was Nutzer:innen für eine sichere Online-Partnersuche beachten sollten.

Nach dem Freundes- und Bekanntenkreis lernen deutsche Singles ihre Partner:innen am häufigsten über Dating-Portale kennen. Das geht aus einer Studie im Auftrag von Parship und ElitePartner hervor. So hat mit 53 Prozent mehr als die Hälfte der Deutschen schon einmal Online-Dating ausprobiert. Allein im deutschsprachigen Raum gibt es über 5.000 Portale.

Zu den Vorteilen der Partnersuche im Internet zählen die Nutzer:innen vor allem, dass sie Menschen so auch außerhalb ihres eigenen Umfelds kennenlernen. Außerdem können Singles das Dating an ihren persönlichen Alltag anpassen und rund um die Uhr chatten und flirten. Die virtuelle Partnersuche hält allerdings auch Risiken bereit.

Seriöse Anbieter finden

Um bei der Vielzahl an Angebotenseriöse Plattformen zu finden, empfiehlt Lisa Fischbach, Diplom-Psychologin und Leiterin Forschung und Matchmaking bei ElitePartner im Interview mit DsiN, auf unabhängige Siegel von Bewertungsportalen zu achten. So zeichnet der TÜV zum Beispiel die Datensicherheit der Anbieter aus.

Auch die AGB der Angebote sollten sorgfältig geprüft werden. Erst kürzlich hat die Verbraucherzentrale fragwürdige Praktiken von einigen Dating-Portalen veröffentlicht. So werden Chatpartner:innen teilweise dafür bezahlt, Nutzer:innen in lange, kostenpflichtige Gespräche zu verwickeln. Die Anbieter haben sich das Recht dazu zwar in den AGB vorbehalten, allerdings ist noch nicht geklärt, ob dies auch legal ist.

DsiN-Sicherheitsexperte Martin Meingast rät deshalb dazu, bei Dating-Portalen grundsätzlich das Kleingedruckte zu lesen: „Wenn Formulierungen unklar sind oder Sie sich unsicher in Bezug auf die Rechtmäßigkeit sind, zögern Sie nicht, die Betreiber direkt z. B. über eine Hotline zu kontaktieren. Im Übrigen verpflichtet die DSGVO Betreiber dazu, in präziser, transparenter, verständlicher und leicht zugänglicher Form“ die Verarbeitung ihrer Daten zu erläutern.“

Persönliche Daten schützen

Um über das Internet den passenden Partner bzw. die passende Partnerin zu finden, erstellen Suchende meist Profile mit Angaben rund um die eigene Person. Teilweise geben sie hierbei sehr private Dinge an. Meingast verweist darauf, den Schutz der persönlichen Daten immer ganz vorn anzustellen: „Auch oder gerade beim Online-Dating, egal ob am PC, Mac oder auf dem Smartphone, sollten persönlichen Daten nur sehr begrenzt preisgegeben werden. Man kann sich z. B. fragen: Würde ich alles, was ich in meinem Profil preisgebe auch einer Person erzählen, die ich zum ersten Mal auf der Straße treffe? Auch Chaträume sind Orte, in denen Kriminelle sich sensible Informationen beschaffen“, so Meingast.

Lisa Fischbach erklärt eine beliebte Praktik von Chatbetrügern in Dating-Portalen: „Drängt jemand drauf, unbedingt auf eine andere Kommunikationsplattform zu wechseln, findet immer wieder Ausreden, sich nicht per Video bzw. persönlich zu treffen oder berichtet von plötzlichen Geldsorgen, ist Vorsicht geboten.“

Dass viele Nutzer im Internet trotz aller Warnungen detaillierte Informationen über sich preisgeben, sieht Fischbach kritisch: “Wie viel man über sich preisgeben möchte, ist natürlich eine sehr persönliche Entscheidung. Es sollte aber genau überlegt werden. Wer zum Beispiel einen sehr speziellen Jobtitel hat, der kann ihn im Dating-Profil etwas allgemeiner formulieren. Auch Fotos der eigenen Kinder sollte man nicht hochladen.“

Mit diesen 5 Tipps zur Nutzung von Online-Dating-Plattformen und Apps sind Sie bei der Partnersuche sicher unterwegs:

  • Setzen Sie auf geprüfte Angebote: Achten sie auf unabhängige Siegel.
     
  • Prüfen Sie selbst die Datenschutzrichtlinien und AGB: Lesen Sie die Informationen zur Datenverarbeitung und -speicherung sowie die AGB sorgfältig und kritisch durch. Haken Sie bei Unklarheiten direkt beim Anbieter nach.
     
  • Geben Sie nicht zu viel Persönliches preis: Gehen Sie davon aus, die Sie zunächst einmal fremde Personen auf den Plattformen oder im Chat treffen. Geben Sie sensible Daten wie den vollständigen Namen, Telefonnummer oder Informationen zu ihren Lebensumständen nicht heraus.
     
  • Greifen Sie auf integrierte Messenger zurück: Vertrauenswürdige Plattformen stellen meist integrierte Messenger-Systeme zur Verfügung. Diese können Sie nutzen, ohne persönliche Kontaktdaten preiszugeben.
     
  • Nutzen Sie die Meldefunktion: Professionelle Dating-Portale verfügen über eine Meldefunktion. Wenn Sie ein Profil verdächtig finden, können Sie dieses an die Portale melden. Missbrauch oder Fake Accounts können so von den Betreibern gesperrt werden.

Martin Meingast appelliert an alle Nutzenden von Dating-Portalen und -Apps, auch bei Schmetterlingen im Bauch, den Kopf vor das Herz zu stellen: „Beim Online-Dating empfiehlt es sich, beim Ansehen von Profilen den Verstand einzuschalten. Gibt es Widersprüche bei den Angaben? Fallen mir Unstimmigkeiten auf? Ich empfehle, lieber einmal mehr vorsichtig zu sein als einmal zu wenig. Das gilt auch an anderen Orten im Netz. Zudem wünsche ich mir, dass auch die Betreiber der Plattformen mehr Aufklärungsarbeit leisten, um ihre Nutzer:innen zu schützen,“ so der DsiN-Sicherheitsexperte.

Sollten sich nachweislich systematische Angriffe bei Dating-Portalen ereignen, wird die SiBa-App darauf hinweisen. Die App informiert tagesaktuell und verbraucherfreundlich über Gefahren und Betrugsrisiken im Netz. Für ältere Menschen bietet das DsiN-Projekt Digital-Kompass Hilfestellung und ist erster Ansprechpartner bei Fragen rund ums Online-Dating. Eine Infobroschüre für Senior:innen zum Thema Online-Dating und Freundschaftsbörsen gibt erste Hilfestellungen.

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16.04.2025

BSI empfiehlt Systemupdate von Windows 10 auf Windows 11

Noch immer läuft laut Statcounter auf über 50Prozent aller Desktop-Rechner weltweit Windows 10. Nutzende dieses Betriebssystems sollten dabei insbesondere den 14. Oktober 2025 im Blick behalten – denn ab diesem Datum stellt Microsoft keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr bereit. Über Oktober 2025 hinaus bietet Microsoft zwar einen kostenpflichtigen erweiterten Support an, doch für Privatpersonen und kleinere Unternehmen ist diese Option häufig mit hohen Kosten verbunden und daher nur bedingt attraktiv.  Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt ausdrücklich, Windows 10 nach dem mehr Supportende nicht weiter einzusetzen. Ohne regelmäßige Updates werden Systeme anfällig für Schadsoftware wie Trojaner, Ransomware oder Viren. Angreifer:innen könnten über neu entdeckte und nicht geschlossene Sicherheitslücken auf persönliche oder geschäftliche Daten zugreifen – mit teils schweren Folgen.  SiBa empfiehlt: Steigen Sie so früh wie möglich mit Ihren Geräten auf Windows 11 um, sofern Ihre Hardware die Systemanforderungen erfüllt. Alternativ können auch andere Betriebssysteme wie Linux oder macOS eine sichere und zuverlässige Lösung sein. Handeln Sie rechtzeitig, um Ihre Geräte vor Sicherheitsrisiken zu schützen und möglichen Datenverlust oder Systemausfälle zu vermeiden. Das BSI empfiehlt außerdem vor dem Update eine Datensicherung durchzuführen.   Originalmeldung des BSI      Statistik Statcounter   Wie schütze ich mich?  Microsoft: Windows 11 Installationsassistent  Windows 11-Spezifikationen, -Funktionen und -Computeranforderungen  Von Windows zu Linux umsteigen  Wer kann mir helfen?  Microsoft: Vorbereiten für das Windows 11-Upgrade  Microsoft: Möglichkeiten zum Installieren von Windows 11  FAZ: Windows 10: Rund 32 Millionen Rechner in Deutschland benötigen Update  BSI: Schritt für Schritt zur Datensicherung   
PayPal-Logo
14.04.2025

Betrüger nehmen PayPal-Kunden ins Visier

Aktuell kommt es vermehrt zu betrügerischen Anrufen mit österreichischer Vorwahl (+43), bei denen sich die Anrufer als PayPal-Mitarbeiter ausgeben. Diese Anrufe sind Teil einer Phishing-Masche, die darauf abzielt, persönliche Daten oder Geld von den Angerufenen zu erlangen.

So funktioniert die Betrugsmasche 

Die Anrufe erfolgen häufig automatisiert und informieren über angebliche Unregelmäßigkeiten im PayPal-Konto, wie z. B. eine bevorstehende Abbuchung von 999  Euro. Die Angerufenen werden aufgefordert, eine Taste zu drücken, um die Transaktion zu bestätigen oder zu stornieren. Unabhängig von der gewählten Option wird man mit einem vermeintlichen Mitarbeiter verbunden, der versucht, persönliche Daten wie Zugangsdaten oder Zahlungsinformationen zu erlangen. In einigen Fällen wird auch zur Installation von Fernwartungssoftware aufgefordert oder es werden Zahlungen während des Gesprächs ausgelöst.  

Empfehlungen zum Schutz 

  • Nicht reagieren: Legen Sie sofort auf, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten.  
  • Keine Tasten drücken: Vermeiden Sie es, während des Anrufs irgendwelche Tasten zu drücken. 
  • Keine persönlichen Daten preisgeben: Geben Sie keine Zugangsdaten, Passwörter oder andere persönliche Informationen am Telefon weiter.  
  • Nummer blockieren: Sperren Sie die betreffende Rufnummer auf Ihrem Telefon. 
  • Meldung erstatten: Melden Sie den Vorfall bei der Bundesnetzagentur oder der zuständigen Regulierungsbehörde.

Weitere Hinweise 

PayPal betont, dass das Unternehmen Kunden in der Regel nicht telefonisch kontaktiert, insbesondere nicht mit der Aufforderung, Zahlungen zu leisten oder Zugangsdaten preiszugeben. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Kontaktaufnahme legitim ist, wenden Sie sich direkt über die offiziellen Kanäle an PayPal oder überprüfen Sie Ihr Konto über die offizielle Website oder App.  

Wir empfehlen: Bleiben Sie wachsam und informieren Sie auch Ihr Umfeld über diese Betrugsmasche, um weitere Opfer zu verhindern.


Originalmeldung von mimika.org

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