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Von Sprachassistent bis Smart-TV: So geht Sicherheit im Smart Home

DsiN für Verbraucher

Im intelligenten Zuhause werden viele persönliche Daten verarbeitet. DsiN erklärt

wie IT-Sicherheit und Datenschutz im Smart Home funktionieren.

In einem Smart Home werden verschiedene elektronische Geräte, von der Beleuchtung, über den Fernseher bis hin zur Heizung miteinander vernetzt. Oft sind smarte Home-Anwendungen per App oder Sprachbefehl einheitlich bedienbar. Rund 13 Prozent aller Internetnutzenden verwenden bereits vernetzte Unterhaltungselektronik, immerhin sieben Prozent nutzen vernetzte Haustechnik – die Tendenz, das zeigt der aktuelle DsiN-Sicherheitsindex, ist steigend. 

Das intelligente Zuhause bietet zahlreiche Chancen, den Alltag zu erleichtern. Insbesondere für ältere Menschen oder Menschen mit Einschränkungen liegt hier ein großes Potential. In den vergangenen Jahren haben Hacker:innen allerdings auch gezeigt, wie leicht es sein kann, über Sicherheitslücken in fremde Smart-Home-Systeme einzudringen oder – im schlimmsten Fall – sogar für sich zu nutzen. Im Jahr 2019 verschafften sich beispielsweise Unbekannte Zugriff auf den heimischen Fernseher der nordrheinwestphälischen Umweltministerin Christina Schulze Föcking und spielten Videos über ihr TV-Gerät ab.   

Um sich vor Gefahren durch smarte Technologien im Alltag zu schützen, müssen Verbraucher deshalb auch neue Grundregeln für die sichere Nutzung erlernen.  

Was vor dem Kauf von Smart-TVs und Co. zu beachten ist 

Bevor Sie sich für ein smartes Gerät für ihr Zuhause entscheiden, sollten Sie sich über grundlegende Sicherheitsanforderungen informieren. Hilfreich sind dabei etwa die Beratung im Fachhandel, Bewertungen und Tests durch unabhängige Expert:innen oder Fachzeitschriften. Folgende Aspekte sollten Sie dabei beachten:  

  • Regelmäßige Sicherheitsupdates: Wird die Software durch den Hersteller weiter gepflegt? Wie reagiert das Unternehmen auf gefundene Sicherheitslücken? Informieren Sie sich über aktuelle Sicherheitslücken beispielsweise mit der SiBa-App.  
  • Verschlüsselung: Stellen Sie sicher, dass das Gerät Daten nur verschlüsselt überträgt und aktuellen Standards genügt.  
  • Datensicherheit und Datenschutz: Bei Cloud-basierten Smart-Home-Systemen sollte die Speicherung und Verarbeitung in Rechenzentren gemäß den geltenden EU-Datenschutzvorgaben erfolgen. 
  • Anpassbarkeit von (Sicherheits-)Funktionen: Können Funktionen und Zugriffsrechte auf dem Gerät individuell angepasst werden?  
  • Zugriffskontrolle: Wer kann wie auf das Gerät zugreifen? Prüfen Sie, ob das Gerät ausreichende Möglichkeiten der Absicherung besitzt, etwa durch ein Passwort oder das Einrichten verschiedener Nutzer:innen-Profile.  

 

Die wichtigsten Grundregeln für ein sicheres smartes Zuhause 

Auch nach dem Kauf gibt es in punkto Sicherheit einige Aspekte zu beachten, um Smart-Home-Anwendungen sicher zu nutzen. Bei der Verwendung im Alltag sollten Sie grundsätzlich folgende Punkte bedenken:  

  • Absicherung des heimischen WLAN-Netzwerks: Sichern Sie ihr W-Lan mit der WPA2-Verschlüsselung ab, die als aktueller Standard gilt. Andernfalls machen sich und Ihre Daten über Ihren Internetzugang angreifbar. Die Verschlüsselungsstandard WPA ist weiterhin zulässig, weist aber Schwachstellen auf. Informieren Sie sich über die Sicherheitseinstellungen Ihres Routers.  
  • Regelmäßige Updates und neue Passwörter: Insbesondere neue Technologien sind verstärkt von Cyberangriffen betroffen. Denken Sie deshalb immer an sichere Logins, automatisierte Sicherheitsupdates und die Änderung von Standardpasswörtern nach Inbetriebnahme. 
  • Prüfung von App-Sicherheit: Je mehr Apps auf einem Smart-TV installiert sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitslücken. Prüfen Sie daher, ob die Quelle und Hersteller vertrauenswürdig sind, welche Zugriffsberechtigungen eingeräumt werden, und ob Anbieter Datensicherheit garantieren.  
  • Deaktivierung von nicht benötigten Apps: Löschen oder deaktivieren Sie alle Dienste und Funktionen, die Sie nicht verwenden. So stellen Sie sicher, dass Sie von etwaigen Sicherheitslücken nicht betroffen sind.  

Smarte Geräte richtig entsorgen 

Auch wenn ein Smart-TV oder ein Sprach-Assistent nicht mehr genutzt wird, gilt es, das Gerät sicher zu entsorgen. Insbesondere, wenn es weitergegeben oder verkauft werden soll. Vor der Entsorgung sollten alle Profile, Konten und Einstellungen gelöscht werden. Häufig gibt es Funktionen, die smarte Geräte auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Allerdings ist dabei nicht immer Löschung aller gewünschten Daten garantiert. Prüfen Sie daher abschließend, ob wirklich alle persönlichen Inhalte entfernt wurden.  

 

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  • convertisseurs-pdf[.]com 
  • convertscloud[.]com 
  • convertix-api[.]xyz 
  • convertallfiles[.]com  
  • freejpgtopdfconverter[.]com 
  • primeconvertapp[.]com  
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SiBa empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Online-Dateikonvertern. Vermeiden Sie es, Programme von unbekannten oder unseriösen Anbietern herunterzuladen, insbesondere die oben genannten Domains. Nutzen Sie stattdessen bekannte und vertrauenswürdige Konverter-Tools, die von etablierten Anbietern stammen und auf deren offiziellen Websites erhältlich sind. Informieren Sie sich auch auf Ratgeberseiten und Foren, um Empfehlungen und Erfahrungen von anderen Nutzern zu lesen, bevor Sie ein Tool herunterladen.  Achten Sie darauf, dass Ihr Virenscanner stets aktuell ist, um auch neu auftretende Bedrohungen schnell zu erkennen. Falls Sie ein unsicheres Tool heruntergeladen haben, deinstallieren Sie es sofort und führen Sie eine vollständige Systemüberprüfung durch, um mögliche Schäden zu beheben. Originalartikel auf heise.de Beitrag des FBI Ergebnisse von Malwarebytes Wie schütze ich mich:   BSI: Malware Malwarebytes: Was ist Malware? Definition, Arten und Schutz von Malware.  Wer kann mir helfen:  DiFü-News: Trojaner erkennen und beseitigen DiFü-Lernzentrale: Gefahrenschutz  
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