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DsiN-Sicherheitsindex 2017: Mehr IT-Angriffe bei Verbrauchern

24.05.2017 - Das Sicherheitswissen der Verbraucher ist laut DsiN-Sicherheitsindex 2017 erneut gestiegen.
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Bildnachweis: DsiN

Gleichzeitig stellt die Studie, die DsiN seit 2014 jährlich gemeinsam mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und dem Studienpartner Kantar TNS herausgibt, eine höhere Bedrohungslage fest. So liegt der DsiN-Index in diesem Jahr bei 61,1 Punkten. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 65,4 Punkten.

„Um der Bedrohungslage im Netz entgegenzuwirken, müssen wir die Aufklärungsarbeit für Verbraucher verstärken“, erklärt Dr. Thomas Kremer, Vorstandsvorsitzender von Deutschland sicher im Netz e.V. „Wir müssen das Übel an der Wurzel packen: Digitale Kompetenz ist Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert. Fast 60 Prozent der Verbraucher haben erhöhten Aufklärungsbedarf. IT-Sicherheit muss schon früh in der Bildung verankert werden, um für verändernde Risiken im Alltag gewappnet zu sein.“

Digitales Sicherheitsgefälle mit Aufklärungsarbeit entgegen wirken
Auffällig ist auch in diesem Jahr die unterschiedliche Sicherheitslage der Verbrauchertypen. Hieraus ergibt sich eine Verstetigung des digitalen Sicherheitsgefälles in Deutschland. Insbesondere die Gruppe der sogenannten Fatalisten, zu denen viele junge Menschen gehören, offenbaren Sicherheitsdefizite wie mangelndes Sicherheitsverhalten. Sie geben mit 50,6 Punkten (2016: 52,5 Punkte) die rote Laterne in diesem Jahr an die Außenstehenden mit 49,4 Punkten (2016: 54,7 Punkte).

"Der Index zeigt, dass wir in Deutschland noch ein sehr unterschiedlich ausgeprägtes Wissen über IT-Sicherheit haben. Das bedeutet für uns: Wir müssen an die einzelnen Zielgruppen herantreten. Das sind bei weitem nicht nur ältere Menschen, die wir mit dem Projekt Digital-Kompass unterstützen, sondern auch viele Junge, die als sogenannte ‚Fatalisten‘ noch zu wenig auf ihr Recht auf Datenschutz achten", erklärt Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz.

„Bei den meisten Verbrauchern fallen Sicherheitswissen und - verhalten erkennbar auseinander“ ergänzt Hartmut Scheffler, Geschäftsführer von Kantar TNS. „Dazu gehören vor allem die Gruppen der Außenstehenden, Fatalisten und Gutgläubigen. Zwar ist die Gruppe der außenstehenden Nutzer kleiner geworden, doch bilden sie mit den Fatalisten und Gutgläubigen unter den Verbrauchern weiterhin eine Mehrheit mit erhöhtem Aufklärungsbedarf zu IT-Sicherheit und Datenschutz.“

Deutschland sicher im Netz setzt auf Bildungsangebote für IT- Sicherheit
Deutschland sicher im Netz wertet die Ergebnisse als Bestätigung, die Aufklärungsarbeit bedarfsgerechter Angebote zu verstärken. Auch die Cyber-Sicherheitsstrategie der Bundesregierung hat im November 2016 erklärt, die zielgruppenorientierte Aufklärungsarbeit mit DsiN voranzutreiben.

Für die Verankerung von digitalen Schutzkompetenzen schon in der Schule startet Deutschland sicher im Netz im nächsten Schuljahr das Bildungsangebot Digitale Bildung trifft Schule (DigiBitS). Das Projekt unterstützt Lehrkräfte der Klassen 5 bis 8, Internetdienste und -geräte in ihrem jeweiligen Fachunterricht sicher und sinnvoll einzubringen.

„IT-Sicherheit und Schutz von Daten müssen Bestandteile des Bildungskanons in Deutschland werden. So schaffen wir für die Zukunft die Voraussetzungen für ein sicheres Verhalten im Netz“, so DsiN-Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Kremer.

Fokus digitale Gesundheits- und Fitnessdienste: Verbraucher noch unentschlossen
Erstmals wurden im DsiN-Sicherheitsindex 2017 Verbraucher zu Chancen und Risiken digitaler Gesundheits- und Fitnessdienste befragt. Eine relative Mehrheit der Verbraucher bewertet digitale Gesundheitsdienste positiv, wenn eine positive Auswirkung auf ihre Gesundheit oder Gesundheitsversorgung erkennbar wird. Beispiele sind die Früherkennung von Krankheiten (41,2 Prozent), die Verbesserung der medizinischen Grundversorgung (43,2 Prozent) und digitale Routineüberwachungen (41,2 Prozent). Je unkonkreter der Nutzen für den Verbraucher ausfällt, desto skeptischer fiel die Zustimmung aus. Auffällig ist, dass jeder fünfte Verbraucher die Anwendungen gar nicht bewerten konnte.

Als Reaktion auf diese Unsicherheiten wird DsiN Fragen der IT- Sicherheit und Datenschutz bei digitalen Gesundheitsdiensten künftig verstärkt behandeln. Konkret umgesetzt wird dies im Projekt Digital-Kompass für ältere Generationen. Damit sollen Verbraucher in die Lage versetzt werden, Chancen und Risiken einzuschätzen.

DsiN: Aufklärungsarbeit bei IT-Sicherheitsausgaben stärken
Anlässlich der Studienveröffentlichung und auch des DsiN- Jahreskongresses 2017 am Nachmittag schlug DsiN eine Debatte darüber vor, einen größeren Anteil des Budgets für IT-Sicherheit in die Aufklärungsarbeit von Anwendern, Verbrauchern, Unternehmen und Organisationen fließen zu lassen. „Digitale Aufklärung und digitale Sicherheit gibt es nicht umsonst. Professionelle Aufklärungsarbeit erfordert Ressourcen, um nachhaltig und in der Breite die Menschen zu erreichen. Das muss allen Beteiligten klar sein“, so Kremer weiter.

 

DsiN-Sicherheitsindex 2017 (PDF-Download)

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